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Erfolgsfaktoren von QFD-Projekten
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Durchaus nicht alle
QFD-gestützten Projekte führen zu dem
gewünschten Erfolg. Wesentliche Ursache hierfür ist
die QFD innewohnende Flexibilität, die einerseits zwar eine
vielseitige Anwendbarkeit in der Produktentwicklung
ermöglicht, andererseits aber eine Anpassung des Instruments
an die jeweilige Anwendungssituation verlangt. Bisher gibt es nur
wenige empirisch gesicherte Erkenntnisse über eine
erfolgsfördernde Gestaltung der bei der Anpassung relevanten
Parameter. Aus diesem Grund wurde das im folgenden vorgestellte Konzept
entwickelt, dessen Erprobung Aufschluß über
diejenigen Faktoren gibt, die den Erfolg eines QFD-Projekts positiv
beeinflussen.
Die Ermittlung von
Erfolgsfaktoren erfordert zunächst die Formulierung von
Kriterien, wann ein QFD-Projekt als erfolgreich einzustufen ist. Im
Idealfall geschieht dies durch die objektive Messung von
Zielgrößen. Die hierzu erforderlichen Daten liegen
bei den meisten Unternehmungen jedoch nicht vor, da z. B. keine
produktbezogenen Deckungsbeitragrechnungen oder keine
nachträglichen Kundenzufriedenheitsbefragungen
durchgeführt werden. Die Erfolgsbeurteilung des Einsatzes
eines QFD-Projekts anhand objektiver Daten zur Zielerreichung birgt
ferner das Problem, daß dieselbe
Zielgrößenausprägung (z. B. ein bestimmter
Deckungsbeitrag) in Abhängigkeit von der individuellen
Erwartungshaltung verschiedener Unternehmungen möglicherweise
unterschiedlich beurteilt wird, d. h. zu einer differierenden
Einschätzung der Zufriedenheit mit dem Projektergebnis
führt. Infolge dieser Meßprobleme wird in der
Untersuchung der Projekterfolg als subjektive Zufriedenheit des
Befragten mit der Erreichung der im jeweiligen
Produktentwicklungsprojekt gewichteten produkt- und projektbezogenen
Ziele definiert.
Bei den potentiellen
Erfolgsfaktoren ist zu unterscheiden zwischen solchen Determinanten,
die der Disposition der Projektbeteiligten unterliegen (z. B. die
verwendete Gewichtungsmethode), und solchen Determinanten, die zwar den
Projekterfolg beeinflussen, aber von den Projektbeteiligten nicht
steuerbar sind (z. B. die Komplexität des Produkts).
In die Untersuchung gingen
16 QFD-Projekte ein, für die jeweils der Projekterfolg sowie
die Ausprägungen der Determinanten abgefragt wurde.
Über den Vergleich der erfolgreichen und der nicht
erfolgreichen Projekte lassen sich Schlußfolgerungen
über die Erfolgsfaktoren von QFD-Projekten ziehen. Die
wesentlichen Erfolgsfaktoren sind nach dieser Untersuchung die im
folgenden kurz dargestellten Determinanten.
Die weichen Faktoren wie
Einstellung, Motivation, Fähigkeiten, Verhalten und
Zusammenarbeit der QFD-Teammitglieder üben eine deutliche
Wirkung auf die Erreichung der Gestaltungsziele aus. Der
Berücksichtigung dieser Faktoren kommt somit eine
große Bedeutung bei der Zusammensetzung des Projektteams im
Rahmen der Gestaltung eines QFD-Projekts zu. Darüber hinaus
ließ sich kein grundsätzlich negativer
Einfluß bestimmter restriktiver Umgebungsmerkmale auf den
Erfolg eines QFD-Projekts feststellen, so daß QFD als
unabhängig von den vorherrschenden Bedingungen einsetzbar
bezeichnet werden kann.
Beeinflußt werden
kann der Projekterfolg durch eine entsprechende Gestaltung der
variablen Parameter:
Ein innovativ orientierter
Produktentwicklungsbereich, der eine Qualitätsstrategie im
Sinne des TQM verfolgt und somit keine Unterstützung durch ein
eigenständiges Qualitätswesen benötigt,
erweist sich als vorteilhaft. Ebenso konnte die Förderung des
QFD-Einsatzes durch das Management als erfolgsfördernd
identifiziert werden, gleichzeitig zeigt sich aber eine deutlich
positive Wirkung einer nicht Management-erzwungenen sondern
Mitarbeiter-getriebenen bottom up QFD-Einführung in Form eines
Pilotprojekts.
Strukturierte
Projektorganisation bei klar definierter, schriftlich fixierter
Zielsetzung, die allen Beteiligten bekannt ist, beeinflußt
die Erreichung der Gestaltungsziele ebenso wie in ausreichendem
Maße verfügbare Ressourcen positiv. Entsprechend der
Flexibilität des Instruments sollte der QFD-Einsatz
angepaßt an die projektspezifische Bedingungen unter Einsatz
entsprechender ergänzender Methoden erfolgen. Alle beteiligten
Bereiche sollten in den Projektverlauf einbezogen werden, d. h. es
empfiehlt sich die Bildung eines bereichsübergreifenden
Projektteams. Die Wahl eines geeigneten unternehmensinternen
Mitarbeiters (sofern vorhanden) als Moderator erwies sich
gegenüber der Verpflichtung eines unternehmensexternen
Moderators als vorteilhaft. Der Moderator sollte möglichst
nicht zugleich mit den Aufgaben des Projektleiters betraut werden.
QFD ermöglicht
eine umfassende Produktplanung in mehreren Dimensionen. Zur Vermeidung
einer übermäßigen
Projektkomplexität ist es allerdings erforderlich, die Anzahl
der zu erhebenden Kundenanforderungen nach oben zu begrenzen. Innerhalb
der hier durchgeführten Untersuchung haben sich als
vorteilhafte Grenzen herausgestellt, nicht weniger als 20 und nicht
mehr als 80 Kundenanforderungen zu erheben.
Als
erfolgsfördernd bei der Anwendung von QFD erwies sich die
saubere Trennung von Kundenanforderungen und Lösungsmerkmalen.
Die Ausweitung der Kundenanforderungsanalyse um eine Befragung von
Kunden oder weiteren (kompetenten) Mitarbeitern des Unternehmens ist
ebenso empfehlenswert wie (soweit vorhanden) eine Differenzierung nach
unterschiedlich wichtigen Kundengruppen. Ferner sollten eine
differenzierte Korrelationsanalyse und eine angemessene
Konkurrenzanalyse Bestandteile der Instrumentenanwendung sein.
Gabriele Ahlemeier
© 2001-2007 QFD
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für QFD-ID.DE.
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