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QFD im Iran (aus QFD-Forum classic 21, Januar 2002)
Die durch den Erfolg der
Reformkräfte zunehmende Öffnung des Irans führt auch im
Bereich Qualitätsmanagement zu einem starken Interesse des
Informationsaustausches mit ausländischen Praktikern und
Wissenschaftlern. Die beiden QFD-ID Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Georg
Herzwurm und Prof. Dr. Wolfram Pietsch hielten daher auf Einladung des
Iran Institute of Industrial Engineering (IIIE) der Amir Kabir
University of Technology (AKU) vom 24.08.2001 bis 31.08.2001 in Teheran
zwei jeweils zweitägige Schulungen zum Thema QFD ab. Die
Schulungen waren mit jeweils mehr als 40 Teilnehmern hervorragend
besucht. Viele Anmeldungen mußten aus Platzmangel
zurückgewiesen werden. Besonders groß war das Interesse in
der fertigenden Industrie. So ließ alleine Iran Khodro, der
größte Automobilhersteller Iran und auch des mittleren
Ostens, 43 Teilnehmer ausbilden. Die restlichen Teilnehmer kamen unter
anderem aus der Automobilzulieferer, Nahrungsmittel- und
Serviceindustrie sowie von verschiedenen Universitäten des Landes.
Überraschend ist hierbei nicht nur das überragende Interesse
der Iraner, sondern vor allem die Tatsache, dass zahlreiche
Universitäten auf diesem Gebiet forschen, persische
Übersetzungen von QFD-Büchern existieren und einige
Unternehmen sogar bereits Projekte mit QFD durchgeführten (z. B.
Herstellung von Fliesen).
Bereits im Vorfeld der Workshops zeigte sich, daß QFD auch im Iran den gesunden
Menschenverstand "trifft", einige Teilnehmern haben es nahezu "im Blut". So lautete die
Anforderung der QFD-Trainer (die in Wahrheit natürlich eigentlich eine Lösung war),
eine Metaplan-Pinwand und Moderationsmaterial bereitgestellt zu bekommen. Als Spezifikation wurde
ein mit einer Digitalkamera fotografiertes Bild einer professionellen Metaplan-Pinwand geliefert.
Die hartnäckige Nachfrage nach dem "Warum" führte dann zu einer ebenso einfachen bzw. billigen wie
überraschenden Lösung: Aus handelsüblichen Styroporplatten für den Baubedarf und DIN A2 Blättern
wurde eine Pinfläche in Handarbeit gebastelt, provisorisch an den im Raum jeweilig verfügbaren Flächen
fixiert und während der Veranstaltung flexibel aus- und umgebaut. Diese Lösung erwies sich als
äußerst variabel und sehr leicht transportierbar. Der "Kunde" Moderator war hiervon ebenso
begeistert wie von den handgefertigten, aber tadellosen Metaplankarten.
Moderatoren und Teilnehmer des QFD-Workshops im Iran
Dieses QFD-Naturtalent in Verbindung mit einer starken Improvisationskraft lassen
auf eine erfolgreiche Zukunft von QFD in diesem mit mehr als 60 Millionen Einwohnern nicht gerade
unbedeutenden Land hoffen. Das große Engagement der Teilnehmer, die ausgeprägte Ingenieurkultur und
die Qualität der in der Fallstudie erarbeiteten Ergebnisse waren eine sehr angenehme Überraschung
für die beiden QFD-Trainer.
Mit Unterstützung des QFD-ID soll nun auch im Iran ein QFD Institut gegründet werden.
Langfristig strebt der Iran außerdem die Ausrichtung eines internationalen QFD-Symposiums an.
Ein Vorhaben, das eine Katalysatorbewegung für die gesamte Golf-Region haben könnte.
Weitergehende Kooperationen sowie die Durchführung weiterer Schulungen im kommenden Jahr
wurden vereinbart.
Georg Herzwurm, Wolfram Pietsch
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