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ISQFD 2010
16. Internationales QFD Symposium 2010
Am 24.
und
25. September 2010 fand das 16. Internationale
Symposium on QFD in Verbindung mit dem 22. amerikanischen QFD-Symposium
in Portland,
Oregon USA statt.
Ca. 70 Teilnehmer aus insgesamt 11 Ländern mit
Vorträgen
aus Japan, USA, Deutschland, Brasilien, Türkei,
Großbrittanien, Thailand
und HongKong fanden sich
zusammen zum jährlich stattfindenden Treffen der
internationalen
QFD-Gemeinde. Die Konferenz wurde
ausgerichtet von dem amerikanischen
QFD Institute unter der Führung von
Glenn Mazur.
Die Keynotes zu Anfang
waren schon fast traditionell Vorträge von Yoji Akao, dem
(Mit-)Erfinder von QFD und Glenn
Mazur,
der weltweiten "Stimme von QFD". Beide betonten die Bedeutung des "go
to the gemba", des "zum Kunden vor Ort gehen" zur Ermittlung der wahren Kundenstimme und auch die
ganzheitliche Anwendung von QFD nicht nur zur Produktplanung sondern
auch zur Verbesserung des gesamten Entwicklungsprozesses bzw. nahezu
aller Unternehmensprozesse.
Am ersten Tag folgten dann weitere 8
Vorträge. Neben ungewöhnlichen
QFD-Anwendungen wie der strategischen Entwicklungsplanung einer
Kirchengemeinde lag der Schwerpunkt dabei auf dem Gesundheits- und Bildungssektor
sowie der Informationstechnik. Bei letzterem waren auch zwei
Vorträge aus Deutschland vertreten, zum einen zur wert- bzw.
kundenorientierten Preisfindung von IT-Produkten mit Target Costing und QFD (Georg
Herzwurm et.al.), zum anderen zur Auswahl der
unternehmensspezifisch wichtigsten Elemente der IT
Infrastructure Library (ITIL), dem de-facto Standard für IT
Service Management (Wolfram Pietsch). Daneben schimmerte am
ersten Tag an vielen Stellen der amerikanische QFD-Ansatz der
zertifizierten QFD-Architekten Glenn Mazur und Richard Zultner durch,
mit dem Schwerpunkt auf der sog. Maximum
Value Table (MVT), eine Art linearem Deployment der
wichtigsten Kundenanforderungen in Lösungen oft
gänzlich ohne Aufstellung einer House of Quality -
Matrix.
Am zweiten Tag wurde dann
das Auditorium aufgeteillt in zwei
parallele Tracks mit wiederum jeweils 8 Vorträgen.
Hier zeigte sich dann die gesamte Vielschichtigkeit
von QFD. Schon fast als klassisch anzusehen sind
Anwendungen zur Verbesserung der Servicequalität (Kaneko,
Japan) oder zur Produktentwicklung in der chemischen Industrie
(Lertchanyakul, Suparnpongs, Thailand). Weitere Beispiele zeigten QFD
zur Unterstützung des Policy Managements (Tanaka, Japan), des
Marketing-Mix (Sixten Schockert et.al.) und des
Geschäftsprozessdesigns (Haraga, Japan). Zudem gab es einige
Vorträge mit methodischen Fokus,
wie der Anwendung des
Analytic Network Process (ANP), einer Weiterentwicklung des Analytic
Hierachy Process (AHP) zur Priorisierung (Kasai, Yoshikawa, Watanabe,
Shindo, Japan) oder zur Strukturierung von Anforderungen
(Refflinghaus et.al., Dortmund) und zur Identifikation von
Abhängigkeiten zwischen Anforderungen (Kolbe et.al., Dortmund).
Bemerkenswert auch zwei weitere Vorträge zum Einsatz von
QFD
zur Planung von Trainings
bzw. Lehrveranstaltungen (Lars Mautsch et.al. und Nagui
et.al., Japan), womit deren Anzahl mit den beiden Beiträgen vom
ersten Tag (Chan, Hong Kong und Kapucugil, Türkei) auf insgesamt
vier anstieg.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion der Vertreter im International Council on QFD
(ICQFD) zu aktuellen und zukünftigen Entwicklungen von QFD auch
vor dem Hintergrund aktueller Standardisierungsbemühungen der ISO.
Ali Ahmady (Ph.D. Candidate
von der Wichita State University) bekam für
seine Beitrag zur effizienten Kundengruppen-Identifikation den
diesjährigen Akao Scholarship Award. Der diesjährige Akao-Preis ging an Carey W. Hepler
(USA) für seine Arbeiten im Gesundheitssektor, insbesondere zur
Integraion von Marktforschungsaktivitäten und der Szenarienbildung
in QFD.
Mit insgesamt 6 Beiträgen
(genauso viele wie der Ausrichter USA) war die deutsche QFD-Community
wieder mal in bemerkenswerten Umfang vertreten, nur Japan
mit 9
Beiträgen war zahlenmäßig stärker vertreten. Best
Paper wurden in diesem Jahr in mehreren Kategorien ausgezeichnet,
so auch in der Kategorie "Best University Research Application"
der Beitrag "QFD for Planning the Marketing Mix - Helping Product
Managers to mediate between development and marketing" von S.
Schockert, G. Herzwurm, B. Krams, L.O. Mautsch von der Universität
Stuttgart und W. Pietsch von der FH Aachen.

Im Jahr 2011 trifft sich die QFD-Community dann zum 17. Internationalen QFD-Symposium in Stuttgart!
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