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QFD Best Practice Workshop 2010_2
4. QFD Best Practice Workshop 2010 in
Ingolstadt
Das
QFD-ID veranstaltete am 05.11.2010 im GVZ Hotel beim Audi Werk in Ingolstadt in
Kooperation mit der AutoUni den 4. QFD Best Practice
Workshop 2010, den
zweiten in diesem Jahr.
Mit rund 40 Teilnehmern
war der Raum bis auf den letzten Platz ausgelastet. Etwa die
Hälfte der Teilnehmer kamen aus dem VW-Konzern, aber nicht nur
Mitarbeiter dieses korporativen QFD-ID-Mitgliedes sprach unsere
Veranstaltung an. Nach dem mit rund 30 Teilnehmern ebenfalls gut
besuchten 3. QFD Best Practice Workshop
im Frühjahr in Wolfsburg bot sich nun auch den QFD-Interessierten
im süddeutschen Raum die Möglichkeit zum fachlichen
Austausch. Zu der halbtägigen Veranstaltung waren drei Referenten
eingeladen, nur ein Referent davon aus der Automobilindustrie. So
konnte ein breites Spektrum von Themen rund um QFD diskutiert werden.
QFD-ID Mitglied Benedikt Krams von der Uni Stuttgart trug die Ergebnisse einer Analyse von QFD-Anwendungen in unterschiedlichen Kulturräumen
vor. Grundlage für die Einordnung in den kulturellen Zusammenhang
waren bei dieser Analyse die Arbeiten von Hofstede. Der Vortrag zeigte
Möglichkeiten auf, die kulturellen Gegebenheiten bei der Planung
von QFD zu berücksichtigen. In der Teilnehmerdiskussion
spielten die Besonderheiten der Kulturen z. B. in Indien eine
große Rolle. Benedikt Krams wurde mit dem 3. Grad (QFD Moderator)
ausgezeichnet.
QFD-ID Vorstandsmitglied Dr. Thomas Fehlmann vom Euro Project Office forderte die Teilnehmer auf, die Risiken in ihren Bewertungen und Entscheidungen zu hinterfragen.
Am Beispiel der unter QFD-Anwendern weit verbreiteten
Priorisierungsmethode „Paarweiser Vergleich“ stellte Herr
Fehlmann dar, wie Irrtümer oder Flüchtigkeitsfehler zu
Inkonsistenzen in den Bewertungen führen können, die auf den
ersten Blick nicht auffallen. Folge davon können
Fehlentscheidungen sein. Allerdings muss bei subjektiven Bewertungen
eine geringe Inkonsistenz als Unschärfe akzeptiert werden, da
exakte Messwerte für die Gewichtungen nicht vorhanden sind. Die
bereits in der Medizin zur Vermeidung von Fehlentscheidungen seit
Langem eingesetzte Methode „AHP – Analytic Hierarchy
Process“ ermöglicht es, die Konsistenz von Bewertungen zu
berechnen und auszuweisen, so dass es möglich ist, die
natürliche Unschärfe subjektiver Bewertungen zuzulassen,
Fehlentscheidungen aufgrund zu großer Inkonsistenzen jedoch zu
vermeiden. In der Teilnehmerdiskussion zeigte sich großes
Interesse daran, auch QFD Bewertungen auf Konsistenz zu
überprüfen. Herr Fehlmann ist auch Initiator des AHP Arbeitskreises unseres Vereins.
Schließlich stellte Dr. Kai Nitsche, Black Belt bei BMW, ein QFD-Anwendungsbeispiel im größeren Rahmen von Design For Six Sigma (DFSS)
vor. DFSS als Weiterentwicklung der Six Sigma Philosophie in Richtung
Prävention statt Reaktion hat zum Ziel, die Erfüllung der
Kundenansprüche auf der Basis einer abgesicherten Konstruktion mit
der maximalen Prozesssicherheit zu gewährleisten – und
fängt daher mit der Erfassung und Priorisierung der
Kundenansprüche an. Die Ableitung der Kundenansprüche
über mehrere Ebenen bis hin zu Prozessmerkmalen im Herstellprozess
ist mit QFD möglich, wird aber nicht in jeder QFD-Anwendung
durchgeführt – getreu der Leitlinie, dass Methoden nicht um
ihrer selbst Willen angewendet werden, sondern um konkrete Probleme zu
lösen. In der Teilnehmerdiskussion standen die Beherrschung der
komplexen Aufgabe und der dafür nötige Ressourceneinsatz
sowie die Software-Unterstützung im Vordergrund. Das Projekt
läuft bei BMW noch weiter, und wir wünschen weiterhin viel
Erfolg.
Im Teilnehmerfeedback wurden die
praxisorientierten Vorträge hervorgehoben und die Möglichkeit
des Erfahrungsaustausches gelobt.
(Dietmar Zander, QFD-ID-Vorstandsmitglied)
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